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11 Überreste der DDR

40 Jahre lang gab es neben der Bundesrepublik Deutschland mit der DDR einen zweiten deutschen Staat. Die Trennung war dabei vor allem in Berlin spürbar, wo die Stadt in Ost und West getrennt war. Obwohl die Wiedervereinigung bereits über 30 Jahre her ist, erinnern heute noch viele Orte an die ehemalige DDR. Hier die 11 spannendsten Orte der DDR in Berlin!

Nachdem im Mai 1949 die Verfassung der BRD im Westen Deutschlands ausgerufen wurde, befand sich die sowjetische Besatzungsmacht mit ihrem Teil der deutschen Besatzungszone mehr oder weniger unter Zugzwang. So wurde kurze Zeit später am 7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratische Republik ausgerufen. Dies geschah durch die provisorische Volkskammer, die im ehemaligen Reichsluftfahrtministerium tagte. Nach der Gründung der DDR wurden viele Ministerien direkt im Gründunghaus untergebracht und sorgte für den beiläufigen Namen „Haus der Ministerien“. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Potsdamer Platz und direkt neben dem Verlauf der späteren Berliner Mauer, welche Berlin zwischen 1961 und 1989 in zwei Teile spaltete. Heute heißt das ehemalige Reichsluftfahrtministerium „Detlev-Rohwedder-Haus“ und dient als Bundesfinanzministerium.

Adresse: Wilhelmstraße 97, 10117
Anfahrt: S + U Potsdamer Platz (U2, S1, S2, S25, S26)

2. Kulturpark

Wiederbelebung des ehemaligen Parks

Nummer 2
Das verlassene Riesenrad im ehemaligen Kulturpark und heutigem Plänterwald

Zum 20. Jahrestag der DDR wurde der „Kulturpark Berlin“ im Jahr 1969 eröffnet. Es war der erste und einzige echte Freizeitpark der DDR. Erst nach der Wiedervereinigung erfolgte im Jahr 1991 dann die Umbenennung in „Spreepark“. Die Aufnahme hoher Kredite zur Renovierung des Parks und gleichzeitig sinkende Besucherzahlen sorgten im Jahr 2001 dafür, dass der Betreiber des Parks Insolvenz anmelden musste. Anschließend verwahrloste die gesamte Anlage und die Natur holte sich das Gelände des Freizeitparks zurück. Die Überreste einer Achterbahn, Wasserbahn und des bekannten Riesenrads stehen bis heute, auch wenn das gesamte Gebiet aufgrund der maroden Bauten abgesperrt und unzugänglich ist. Seit Neuestem gibt es aber gute Nachrichten für alle „Spreepark-Fans“! Bis 2026 soll das komplette Areal neu gestaltet werden, Meilenstein ist dabei die Restaurierung des Riesenrads bis 2024. Über die konkreten Zukunftspläne informiert euch spreepark.berlin.

Adresse: Spreepark, 12437 Berlin
Anfahrt: S Plänterwald (8/9/85)

3. Haftanstalt Gedenkstätte

Folter im zentralen Knast der Stasi

Nummer 3
Die Mauern der Gedenkstätte Hohenschönhausen

Bereits 1945 errichteten die Sowjets das Gefängnis Hohenschönhausen im heutigen Bezirk Lichtenberg. Dieses wurde zunächst von der sowjetischen Geheimpolizei genutzt und 1951 an die DDR übergeben. Es diente dabei für die Stasi als zentrales Untersuchungsgefängnis und brachte insgesamt über 40.000 Menschen hinter Gitter. Viele Inhaftierte gehörten zur politischen Opposition und wurden physisch und psychisch gefoltert. Nach der Wiedervereinigung wurde das Gefängnis dann geschlossen und die Tore 1994 wieder als Gedenkstätte für Besucher geöffnet. Heute gibt es auf dem Gelände die kostenlose Dauerausstellung „Inhaftiert in Hohenschönhausen: Zeugnisse politischer Verfolgung 1945-89“.

Adresse: Genslerstr. 66, 13055
Anfahrt: M Genslerstraße (M6/16)

4. DDR Museum

Größte Ausstellung über den Alltag in der DDR

Nummer 4

Trabi-Fahrsimulation, Mauer, SED Parolen und unzählige weitere Ausstellungsstücke. Das Museum ist eins der interaktivsten Museen in Berlin und bietet allerlei Dinge zum Ausprobieren und Entdecken an. Über 40 verschiedene Themenbereiche locken jedes Jahr unzählige Besucher an. Das Highlight für alle Interessierten ist dabei die Fahrsimulation mit einem Trabi P601. Mit diesem Klassiker düst ihr virtuell durch das ehemalige Ost-Berlin. Wer möglichst viel DDR in kurzer Zeit erleben möchte, kann im Museum alles Mögliche über Wohnen, Schule, Mauer und weitere Lebensbereiche erfahren. Der Eintrittspreis für Erwachsene liegt bei 9,80 € (6,00 € ermäßigt).

Adresse: Karl-Liebknecht-Str. 1, 10178 Berlin
Anfahrt: U + S Alexanderplatz (U5, S3, S5, S7, S9)

5. Alexanderplatz

Die neue Mitte und Sputnik-Kugel

Nummer 5
Der Alexanderplatz mit Bahnhof, Weltzeituhr und Fernsehturm.

Der Alexanderplatz war das Prestigeobjekt der DDR und wurde die neue Mitte von Ost-Berlin. In den 60er-Jahren komplett neu gestaltet, ist er bis heute einer der stärksten Anziehungspunkte der Hauptstadt. Alleine die Fußgängerzone des Platzes ist mehr als 11 Fußballfelder groß. Der Stil vom Alexanderplatz und der umliegenden Gebäude ist im sozialistischen Einheitsstil gehalten und erweckt die DDR in Berlin nach wie vor zum Leben. Highlight ist der Berliner Fernsehturm mit einer Höhe von 368 Metern. Markant ist besonders die runde Kugel, die dem sowjetischen Satelliten Sputnik nachempfunden wurde.

Adresse: Alexanderplatz, 10178
Anfahrt: U + S Alexanderplatz (U5, S3, S5, S7, S9)

6. Plattenbau

Ein ganzer Stadtteil als Antwort auf die Wohnungsnot

Nummer 6
Die Großsiedlung in Berlin-Marzahn

Zur Deutschen Demokratischen Republik fällt vielen vor allem eins ein: Plattenbau. Kein Wunder, denn kaum ein anderes Land steht so für die spezielle Art des Wohnungsbaus. Heute nicht als besonders schön empfunden, war es in der Nachkriegszeit dem besonderen Wohnungsmangel in Ost-Berlin geschuldet, dass in kurzer Zeit viele Wohnungen entstehen mussten. Kriegsschäden und der Zustrom Vertriebener aus dem Zweiten Weltkrieg machten in den 50ern die Wohnungsnot der Ost-Berliner immer größer. Ein staatliches Wohnungsbauprogramm sorgte mit der Zusammensetzung von vorgefertigten Betonteilen für die schnelle Errichtung von neuem Wohnraum. Der Ortsteil Marzahn wurde dabei zur „Großsiedlung Marzahn“ erklärt und besteht heute aus den meisten Plattenbauten in der ganzen Stadt.

Adresse: Helene-Weigel-Platz 1-2, 12681 Berlin

Anfahrt: S Springpfuhl (S5, S7, S75, M8, M17, Tram 18 & 27)

7. Karl-Marx-Allee

DDR Wohnblöcke & Protokollstrecke 

Nummer 7
Die breite Karl-Marx-Allee wurde früher einmal für Paraden genutzt

Mit 2,3 Kilometern Länge und bis zu sechs Spuren ist die Karl-Marx-Allee eine der imposantesten Straßen in Berlin. Nach der starken Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde sie in der DDR in den Anfängen der 50er-Jahre zum Staatsprojekt erklärt und sollte repräsentativ für die sozialistische Architektur gestaltet werden. Die prachtvolle Straße im sozialistischen Klassizismus wurde dann bis zur Wiedervereinigung für Paraden, Aufmärsche und Autokorsos bei Staatsbesuchen genutzt. Die Karl-Marx-Allee stand ebenfalls bei dem Arbeiteraufstand ab dem 17. Juni 1953 im Blickpunkt. Die Arbeitsniederlegung an Bauprojekten in der damals noch „Stalinallee“ genannten Straße, sorgte unter anderem für eine große Welle an Streiks. Gewaltsam wurden die Aufstände der DDR-Bürger in den folgenden Tagen von der Sowjetarmee niedergeschlagen. Heute sind vor allem der Boxhagener Platz und das Frankfurter Tor mit den umliegenden „Arbeiterpalästen“ die Highlights der Straße.

Adresse: Boxhagener Platz, 10245 Berlin 
Anfahrt: U5 Boxhagener Platz

8. Arnimplatz

Vorzeigeprojekt der Stadtplanung

Nummer 8
Der winterliche und verschneite Schneefall

Der kleine Platz mitten im Prenzlauer Berg gehört zu den schönsten Plätzen der Stadt und ist ein beliebter Anlaufpunkt für die Anwohner des Viertels. Den Namen Arnimplatz erhielt die Grünfläche 1903 vom Berliner Schriftsteller Achim von Arnim. Das umliegende Wohngebiet um den Arnimplatz gehörte zu Zeiten der DDR zu den am dichtesten bewohnten Kiezen der Stadt. Die Modernisierung des Viertels war ein besonders fortschrittliches Projekt in Ost-Berlin. Der Arnimplatz wurde im Anschluss an die Modernisierung der Häuserblocks zwischen 1980 und 1984 ebenfalls rekonstruiert. Der Arnimplatz und die umliegenden Häuserreihen sind bis heute Ausdruck für den damaligen Aufbruch der DDR in eine modernere und schönere Gestaltung von Wohngebieten.

Adresse: Arnimplatz, 10439
Anfahrt: S+U Schönhauser Allee

9. Stasimuseum

Ein Staat zwischen Unterdrückung und  Bevorzugung

Nummer 9
Die Außenausstellung des Geländes zur Revolution und Mauerfall

Auf dem ehemaligen Zentralgelände des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit steht heute das Stasimuseum. „Stasi“ ist dabei die einfache Abkürzung für Staatssicherheit. Das Ministerium wurde vor allem zur Überwachung der DDR-Bevölkerung genutzt und Menschen mit Verdacht auf einen politischen Widerstand, Spionage oder Fluchtgedanken eingeschüchtert, bedroht oder inhaftiert. Die heutige Ausstellung und Gedenkstätte zeigt nach wie vor viele originale Räumlichkeiten und informiert über die damaligen Methoden und Techniken zur Bespitzelung der DDR-Bevölkerung.

Adresse: Normannenstraße 20 / Haus 1, 10365 Berlin
Anfahrt: U5 Magdalenastraße

10. Sowjetisches Ehrenmal

Gedenken an die gefallenen Soldaten

Nummer 10
Das eingeschneite sowjetische Ehrenmal im Treptower Park

Eine eindrucksvolle wie auch besonders traurige Gedenkstätte findet ihr im Treptower Park. Hier steht das sowjetische Ehrenmal, welches eine Fläche von über 90.000 m² umfasst. Das Ehrenmal selbst wurde bereits im Mai 1949, also fünf Monate vor Gründung der DDR fertiggestellt und gedenkt den gefallenen Soldaten der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg. In diesem starben insgesamt 10 Millionen Sowjets, davon alleine über 80.000 in der Schlacht um Berlin. Rund um die große Statue wurden 7.000 Soldaten der Roten Armee begraben. Das großflächige Areal wurde in der DDR für große Veranstaltungen oder Staatsrituale genutzt.

Adresse: Puschkinallee, 12435
Anfahrt: S Treptower Park (S8, S9, S41, S42, S85)

11. DDR-Wohnung

Bilder, Bücher und Mobiliar – 100% DDR-Flair

Nummer 11

Wie sah die typische DDR Wohnung aus? Eine Antwort darauf gibt die DDR Museumswohnung im Ortsteil Hellersdorf. Über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung und dem Ende der DDR scheint in der Wohnung die Zeit stehen geblieben zu sein. Eine typische DDR-Plattenbauwohnung des Typs WBS 70, wie es sie in 42.000-facher Ausführung in Marzahn-Hellersdorf gab. Die Wohnung kann Sonntags von 14 bis 16 Uhr besichtigt werden, der Eintritt ist frei.

Adresse: Hellersdorfer Str. 179, 12627 Berlin
Anfahrt: U Cottbusser Platz (U5)

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