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Berlin hat zahlreiche spannende Lost Places, wie den Bierpinsel in Steglitz, zu bieten.

Berlin wächst und wächst. Aber nicht alle Orte profitieren vom Boom der Hauptstadt. Ruinen, leere Fabriken, verlassene Einrichtungen. In der ganzen Stadt gibt es spannende Lost Places, welche Schauplatz der Geschichte sind und eine unheimliche Anziehungskraft ausstrahlen. Wir haben uns auf die Suche nach den spannendsten verlassenen Orten in der Hauptstadt gemacht. Hier sind 15 Lost Places in Berlin, die Du gesehen haben musst!

Anblick der zentralen Abhörstation auf dem Teufelsberg

Der Teufelsberg entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg als Deponie für Kriegsschutt. Aufgrund der erhöhten Lage über der Stadt beanspruchte die USA nach dem Krieg den künstlichen Berg für sich. Auf diesem wurde dann eine Anlage zur Abhörung und Überwachung des Luftraums installiert. Nach dem Abzug der US-Amerikaner im Zuge der Wiedervereinigung wurde der Teufelsberg nicht mehr genutzt und die markanten weißen Kuppeln dem Verfall hingegeben. Heute ist der Teufelsberg Hotspot für Berliner Street-Art und ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen und Locals.

Adresse: Teufelsberg, 14055 Berlin

2. Villa Nölle

Die mysteriöse Villa Nölle

Der Berliner Ortsteil Grunewald gehört zu den wohlhabendsten in der ganzen Stadt. In den Straßen reiht sich eine schöne Villa an die Nächste – und dann gibt es die Villa Nölle. Ästhetisch ist auch diese Villa jedoch schon seit mehreren Jahren leer stehend und dem Verfall ausgesetzt. Nach der Vererbung der Villa im Jahr 1920 und mehreren Verkäufen an neue Eigentümer gehört das Haus heute angeblich der Frau eines ausländischen Unternehmers. Seit knapp einem Jahrzehnt ist die Villa nun bereits komplett entkernt und unbewohnbar.

Adresse: Winkler Str. 10, 14193

3. Rundlokschuppen

Der Rundlokschuppen in Heinersdorf von de S-Bahn Haltestelle aus.

Im nördlichen Teil von Berlin liegt der Rundlokschuppen im Ortsteil Heinersdorf. Er befindet sich direkt an der heutigen S-Bahn Haltestelle und wurde 1893 erbaut. Zur Zeit der Hochindustrialisierung wurden zahlreiche solcher Schuppen errichtet, die zur Unterstellung von Lokomotiven dienen sollten. Hier hatten bis zu 20 Züge Platz, die mithilfe einer in der Mitte befindlichen Drehscheibe bewegt werden konnten. Als die Lokomotiven immer größer und vor allem länger wurden, konnte der zu klein werdende Schuppen nicht mehr genutzt werden. Seitdem steht das Gebäude leer und verfällt. Vandalismus hat das Gebäude zudem in Mitleidenschaft gezogen. Es heißt, dass der aktuelle Investor und Besitzer des Grundstücks hier ein modernes Stadtquartier errichten möchte.

Adresse: Rundlokschuppen Pankow-Heinersdorf, 13189 Berlin

4. Bierpinsel

Der Bierpinsel an der Joachim-Tiburtius-Brücke

Eines der Wahrzeichen vom Ortsteil Steglitz ist gleichzeitig ein Lost-Place in Berlin. Der markante Bierpinsel ragt mit einer Höhe von 47 Metern deutlich über die belebte Shoppingmeile Schlossstraße hinaus. Das Gebäude wurde in den 1970ern gebaut und steht heute unter Denkmalschutz. Seinen Spitznamen „Bierpinsel“ hat der Turm aufgrund seiner Form erhalten, der an einen Rasierpinsel erinnert. Das als Turmrestaurant geplante Gebäude steht bereits seit dem Jahr 2006 leer. Letztmalig wurde es im Sommer 2021 verkauft und soll nun saniert und als Büroflächen genutzt werden.

Adresse: Schlossstr. 17, 12163 Berlin

5. Stadtbad Lichtenberg

Die aktuell bröckelnde Fassade des Stadtbad Lichtenbergs

Baumängel und fehlendes Kleingeld in der Stadtkasse waren die Gründe, dass das Stadtbad Lichtenberg nun seit 30 Jahren geschlossen ist. Dabei war das Schwimmbad vor allem in den Zeiten der DDR ein Lieblingsort der dort Wohnenden. Als in den 80er-Jahren aber immer mehr moderne Schwimmbäder auch in den östlichen Ortsteilen errichtet wurden, verlor das Stadtbad Lichtenberg seine Anziehungskraft sowie Bedeutung und die Besucherzahlen gingen zurück. Zunächst mussten nur Teile des Schwimmbades aufgrund von Mängeln geschlossen werden. Ein Defekt in der Hauptwasserzufuhr besiegelte dann bereits in 1991 das Ende des Stadtbades. Der aktuelle Lost Places soll bald wieder als Eventlocation genutzt werden.

Adresse: Atzpodienstr. 6, 10365

6. Botschaft Irak

Die irakische Botschaft im sozialistischen Baustil.

Ein besonders schaurig ausschauender Lost Place ist die verlassene Botschaft des Iraks mitten in einer Wohnsiedlung in Pankow. Das verlassene Gebäude stammt aus den 1970er-Jahren und ist typisch für die sozialistische Bauweise in der DDR. Eine ganz besondere Verbindung hatte das arabische Land zur DDR, da es das erste nicht sozialistische Land war, welches die Deutsche Demokratische Republik als souveränen Staat anerkannte. Nach der Wiedervereinigung wurde die Botschaft dann geschlossen und eine in Bonn eröffnet. Heute ist steht die irakische Botschaft im Ortsteil Dahlem. Über das Grundstück der ehemaligen Botschaft hat das arabische Land aber nach wie vor ein Nutzungsrecht. Skurril ist, dass im Inneren des Gebäudes weiterhin zerfallene Schreibmaschinen, verrottete Möbel und verblichenes Papier zu finden sind.

Adresse: Tschaikowskistr. 51, 13156

7. Institut für Anatomie

Verschlossene Türen im ehemaligen Haus der Anatomie

Die Freie Universität hat ihren Hauptsitz in Berlin Dahlem und unterhält hier zahlreiche Gebäude. Auch das Institut für Anatomie, welches nach dem Zweiten Weltkrieg durch die FU genutzt wurde, war eines dieser Gebäude. Das hier heute nicht mehr gelehrt wird, siehst Du mit Blick auf das Bild wohl sofort. Dies liegt daran, dass die Fakultät zu Beginn der 2000er-Jahre mit dem Institut der Charité in Berlin-Mitte zusammengelegt wurde. Dadurch verlor das Gebäude in Berlin Dahlem seine Nutzung. Aufgekauft wurde das Grundstück von der Discounterkette ALDI, mit einer Filiale bebauen durfte sie es aber bislang nicht. Im Vergleich zum Discounter wünscht die Stadt nämlich den Bau von Wohnungen. So verfällt das ehemalige Institut für Anatomie nun bereits seit 15 Jahren.

Adresse: Königin-Luise-Str. 15, 14195 Berlin

8. Kinderhospiz 

Verwuchert und zugewachsen ist das Kinderkrankenhaus in Buch heute.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Säuglings- und Kinderkrankenhaus in Berlin-Weißensee errichtet. Es war für die damalige Zeit ein echtes Prachtwerk und das erste preußische Krankenhaus für Kinder, welches durch eine Kommune geführt wurde. Rückläufige Einwohnerzahlen und hohe Kosten sorgten dafür, dass das Spital in den 90ern geschlossen wurde. Damit steht es bereits seit 25 Jahren leer, was man unschwer am Zustand des Gebäudes erkennen kann. Der gruselige Lost Place ist heute rundherum abgesperrt.

Adresse: Hansastr. 170, 13088

9. Natur-Park Südgelände

Alte Lokomotive auf dem Schöneberger Südpark-Gelände

Eigentlich kann man den gesamten Natur-Park Schöneberger Südgelände als Lost Place bezeichnen. Der heutige Park war von 1841 bis 1952 ein ehemaliger Rangierbahnhof. Danach verlor der Bahnhof aber seine Bedeutung und wurde geschlossen. Die Natur holte sich das Gelände zurück und überwuchert heute große Teile der zurückgelassenen Bahngleise. Das Gelände lädt zum Spazieren ein und zeigt kleine Kunstwerke und Relikte aus vergangenen Tagen wie eine Lokomotive.

Adresse: Prellerweg 47, 12157

10. Haus der Statistik

Blick auf das ehemalige Haus der Statistik.

Kaum zu glauben, dass ein ganz bekannter Berliner Lost Place direkt am Alexanderplatz liegt. Das Haus der Statistik wurde als Zentrale für Statistik in der Deutschen Demokratischen Republik genutzt. Auch nach der Wiedervereinigung beherbergte es bis ins Jahr 2008 verschiedene staatliche Einrichtungen. Seitdem steht es leer und ist ein beliebtes Fotomotiv. Der Lost Place mitten in der Stadt soll nach den neuesten Plänen wieder aufwendig saniert und modernisiert werden. 

Adresse: Otto-Braun-Straße 70-72, 101789

11. Bärenquell Brauerei

die mit Stacheldraht gesicherte Bärenquell Brauerei.

Einst als „Brauerei Borussia“ zum Ende des 19. Jahrhunderts gegründet, wurde die Firma in der DDR verstaatlicht und unter dem Namen Bärenquell-Brauerei fortgeführt. Nach der Einigung privatisiert, wurde sie dann durch eine hessische Brauerei aufgekauft, welche den Betrieb bereits 1994 wieder einstellte. Ein Bier der Marke Bärenquell gibt es heute nicht mehr zu kaufen. Das soll sich nach Plänen des aktuellen Besitzers aber schon bald wieder ändern. Dieser plant, die Fläche der Bärenquell Brauerei in ein Quartier umzuwandeln. Es soll Geschäfte, Restaurants, Wohnungen und sogar einen Club beinhalten. Auch jetzt wird das Areal schon wieder für einzelne Events genutzt, die auf der Bärenquell Website geteilt werden.

Adresse: Schnellerstr. 137, 12439

12. Kabelwerk Köpenick

Das ehemalige Kabelwerk liegt an der Friedrichshagener Straße in Köpenick.

An der Müggelspree nur unweit der Köpenicker Altstadt entfernt, liegt auf einer riesigen Fläche das ehemalige Kabelwerk. Hier wurden jahrzehntelang Starkstrom- und Telekommunikationskabel hergestellt. Mittlerweile ist das Areal von 70.000 qm aber zu einem Lost Place verkommen. Die großen Flächen wurden von Street-Art Künstlern mit Graffitis bemalt.

Adresse: Friedrichshagener Str. 10, 12555 Berlin

13. Stasi Krankenhaus

Das verlassene Stasi-Krankenhaus in Berlin-Buch

Im nördlichsten Teil von Berlin im Ortsteil Buch liegt das ehemalige Krankenhaus der DDR Stasi. Allein für Mitarbeitende der Stasi gedacht, war es ein nach außen hin gut bewachtes Geheimnis. Dieses wurde mit allen Mitteln geschützt und Personal nur nach einer ausgiebigen Prüfung eingestellt. Die Einrichtung war universell ausgestattet und verfügte über knapp 300 Betten, die von über 600 Pflegekräften betreut wurden. Das Sicherheitskonzept des Krankenhauses wurde nach der Schließung und Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen online veröffentlicht. Bereits seit 2007 steht die Einrichtung leer.

Adresse: Hobrechtsfelder Chaussee, 13125 Berlin

14. SEZ Berlin

Das plakatierte Sport- und Erholungszentrum

Kaum vorzustellen, dass dieser Lost Place in seiner Blütezeit bis zu 20.000 Besuchende pro Tag anlockte. Das Sport- und Erholungszentrum (kurz SEZ) war ein Prestigeobjekt zu Zeiten der DDR. Sportangebote wie ein Schwimmbad, eine Rollschuhanlage, Fitnessstudio, Bowlinganlage und vieles mehr waren hier unter einem Dach vereint. Nach der Wiedervereinigung ging das Grundstück in den Besitz der Stadt Berlin über, die es aufgrund der hohen Betriebskosten 2002 schloss. Ein neuer Investor sollte das Spaßbad wieder zu neuem Glanz verhelfen, was bis heute nicht passiert ist. Auch wenn es noch kleine Veranstaltungen gibt, ist das Gebäude vom Zerfall und der vollständigen Plakatierung gezeichnet.

Adresse: Landsberger Allee 77, 10249 Berlin

15. Plänterwald

Blick auf das Riesenrad im Plänterwald bei Schnee

Unser letzter Lost Place ist der Plänterwald, welcher der einzige echte Freizeitpark in der DDR war. Auch hier waren es sinkende Besucherzahlen und steigende Kosten für Instandhaltung und Renovierung, die das Aus für den Park bedeuteten. Bis heute verrotten die Überreste der Achterbahn und des Riesenrades vor sich hin. Es ist aber Besserung in Sicht, denn bis 2026 soll der gesamte Park wieder komplett neu angelegt und eröffnet werden. Über die konkreten Zukunftspläne informiert Dich die Seite spreepark.berlin.

Adresse: Plänterwald, 12437 Berlin

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